Sepp Wanninger, Eigenverlag
anno münchen records
 

Der Stolz von der Au

von August Junker


1.  In der Fruah uma zehni pressiert’s ma net weni,
schliaf i aus dem Bett und in d’ Hosen,
Gilet und ’s Jackettl, a Sportszigarettl,
ins Knopfloch steck i noch a Rosn.
Dann geh i ganz schleini zum „Donisl“ hin
und frühstück da drin ganz pomade
a Lüngal mit Knödl, a Weißwurst speis’ i,
mittags bin i bei der Parade.


Refrain:
Ja, i bin der Stolz von der Au,
am Mariahilfplatz geborn.
Die Madln, die renna, weils mi alle kenna,
sehngs mi, is a jede verlorn.
I bin als Athlet gut bekannt,
krieg alle fünf Jahr a neis Gwand,
kumm i in a Wirtshaus, da schreit alles grad naus,
ja, i bin der Stolz von der Au.


2.  Die Cenzi, die Mari, die Kathi, die schwaare,
valiabt san die in mi net weni,
doch hob i koa Geld, na is um mi net gfehlt,
nacha suach i die Krautschneider Leni.
I führ sie dann aus, weil sie doch alles zahlt,
as Bier und an Kas und an Radi,
und Arm in Arm wandeln mia zwoa dann nach Haus.
„Derf i bei dir bleibn“ frag ganz staad i.

3.  Am Sonntag mitn Gspusi geh i zu da Musi,
denn tanzn des tua i mit Freudn.
Da  z’reißns mi fast ganz,
weil i gar so guat tanz,
nach links rum, rechts kann i’s net leidn.
Wenn Damenwahl is, na hab i scho ’s Griß,
a jede hat mi bei da Faltn.
Schö gwachsn muaß’ sei und a ganz saubers Gfrieß -
die andern lass i die Altn.


4.  Mei Vata geht fechtn und d’ Muata tuat spechtn,
damit ’n d’ Gendarm net dalinsn.
Mei Schwester is gscheider, sie hat schöne Kleider,
ihr Gschäftl, des tragt halt guat Zinsn.
Mei Bruada, der arbat am Bau alle Tag,
am Sonntag, da geht er zum Wildern;
damit Sie’s aa wissn, mit was i mi plag,
i handl mit Heiligenbildern.

 

 
 
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